10. Oktober

Verbrecher Versammlung: Nikolas Lelle über Deutsche Arbeit

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Fahimi Bar
10. Oktober 2023
19:30

DEUTSCHE ARBEIT.

„Unsere Arbeit macht uns frei“ rief der Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Robert Ley, 1943 seinen sogenannten Volksgenossen zu. Die Vorstellung von der guten, deutschen Arbeit ist älter. Sie ist seit Luther antisemitisch strukturiert, hat sich im 19. Jahrhundert verbreitet und wurde vom Nationalsozialismus radikalisierst. Jetzt galt Arbeit als deutsch, wenn sie der Volksgemeinschaft dient. Damit ließ sich Politik machen. Der 1. Mai als Tag der nationalen Arbeit ist Ausdruck davon; das Verbot der Gewerkschaften und die Gründung der DAF ebenso. Die Aktivierung der deutschen Arbeitenden (und damit waren explizit alle gemeint, die der deutschen Volksgemeinschaft angeblich dienen) ging stets mit der Saktionierung und Disziplinierung einher. Schon 1933 gab es die sogenannte Bettlerrazzia, 1938 die „Aktion Arbeitsscheu Reich“. Die potentiellen Volksgenossen, die sich angeblich dem Dienst verweigerten, wurden als „Asoziale“ verfolgt, weggesperrt, drangsaliert und zu Arbeit gezwungen. Mit dem Zweite Weltkrieg verschleppten die Nazis Millionen Menschen ins Deutsche Reich, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten. Und in den Konzentrationslagern wurden Sinti*zze und Romn*ja sowie Jüdinnen*Juden durch Arbeit vernichtet. Das alles gehört zusammen. Es gehört zu einer Ideologie, deren Vertretet „Arbeit macht frei“ über KZs anbringen ließ und sich sicher waren, dass ihre Arbeit sie frei machen würde. Nur wovon? Wessen Arbeit macht hier wen frei?
Nikolas Lelle wird an diesem Abend diesen Teil seiner Argumentation aus „Dienst, Arbeit und Führung“ referieren und einen Ausblick auf sein im nächsten Jahr erscheinendes Buch zur NS-Devise „Arbeit macht frei“ geben.

Im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus.