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Wie schon im letzten Jahr freuen wir uns sehr, auch in Kürze wieder Viktor Funk zu einer Lesung bei uns zu Gast zu haben. In seinem aktuellen, ebenso wie sein Vorgänger teils autofiktionalen, Roman „Bienenstich“ schildert der kasachisch-stämmige Autor Viktor Funk seine Ankunft als 11-jähriger mit seinen Eltern in Deutschland, bei der es zum Empfang beim Bürgermeister Bienenstich gibt. Dieses prägende Geschmacks- und Dufterlebnis bildet den Auftakt des Romans, mischt sich mit den Erinnerungen des Autors an Kasachstan und widmet sich des Weiteren den existentiellen Fragen nach Identität, Heimat, Anpassung, Fortgehen und Ankommen. Unter uns Buchhändlerinnen und Buchhändlern von Ameis Buchecke gilt der sympathische Mensch und Schriftsteller teilweise bereits als Lieblingsautor, bei den anderen von uns noch als Geheimtip.
Marie und der Ich-Erzähler sind ein Paar, beide nach Deutschland eingewandert, sie aus Rumänien, er aus Kasachstan. Ihre Vergangenheit verbindet sie, doch in der Gegenwart wählen sie zumeist unterschiedliche Strategien, um in Deutschland zurechtzukommen.
Die Auseinandersetzung mit Marie wird für den Erzähler zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst. Er merkt, dass er überall unterschiedliche Rollen erfüllt. Weil diese von ihm erwartet wurden. Von Lehrern, von Kommilitonen, von Kollegen. Ja, auch von Marie. Je mehr der Erzähler sich selbst zu verstehen versucht, desto stärker verändert sich seine erinnerte Vergangenheit. Woran er als Kind geglaubt hat, verliert an Bedeutung. Die Welt, wie er sie gelernt hatte wahrzunehmen, schwindet. Viktor Funk behandelt in seinem Roman Identitätskrisen junger Menschen mit Migrationshintergrund. Mit seiner Beschreibung des Verlorenseins zwischen Assimilation, Heimatlosigkeit und den Überbleibseln der sowjetischen Kultur aus den Kinderjahren trifft der Autor das Gefühl einer ganzen Generation.