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Blog

Von Giwi Margwelaschwili

In meinem Buch bin ich der Herr (Verfasser). Da beten die Leute alltäglich: „Verfasser unser, der du bist in unserem Buchweltbezirkshimmel…“
Denn äußerlich tun sie ja noch sehr fromm, die Brüder. Aber daß sie nicht mehr mit Leib und Seele bei meinem Thema sind, weiß ich längst.
Mein Buch liest sich nämlich nicht mehr so glatt wie ehedem.
Manchmal streiken die handelnden Personen dort oder sie demonstrieren mit Plakaten wie „Wir fordern eine bessere Verfassung!“ „Gebt uns eine bessere Geschichte!“ „Wir wollen mehr Hauptrollen!“ u.ä. vor dem ungeduldig staunenden Leser.
Hin und wieder explodiert auch mal etwas in einem Kapitel, eine Leitung, ein Warenhaus oder irgendeine Verwaltung.
Neuerdings finde ich auch Flugblätter zwischen den Blättern meines Buches. Die sagen: „Es gibt gar keinen Verfasser!“ „Buchpersonen, werft euer Thema ab und macht euch zu freien Realpersonen!“
Ein toller Unfug, was?

Aus “Verfasser unser. Ein Lesebuch” von Giwi Margwelaschwili (herausgegeben von Kristina Wengorz und Jörg Sundermeier)

One Comment

  1. Sie können diesem Kommentar glauben, er hat einen Verfasser, der dafür gerade steht. Der Kommentar, damit sein Autor, will sagen, dieses Buch, nach allem, was in Ahnungen bereits anklang, unbedingt lesen zu wollen.
    Für den Fall, es in Besitz zu bekommen, wird mein Verfasser sich nicht erlauben, dem Verfasser jenes Textes in oben erwähnter Weise nahe zu treten oder etwa Aufruhr zu stiften.

    Würden Sie ihm das bitte zukommen lassen? Vielen Dank.

    Freundlichst
    Ihr Herr Hund, vermeintlich