13. Juli

Jovana Reisinger und Thomas Meinecke beim „reizend!“-Festival

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Deutsches Hygienemuseum
13. Juli 2023
19:00

reizend! lädt das Publikum ein, sich mit verschiedenen Aspekten des Glücklichseins zu beschäftigen. Workshops, Austauschformate, künstlerische Aktionen, kleine Live-Rollenspiele und ein abschließendes Fest bieten die Möglichkeit, verschiedene Facetten der individuellen und gemeinschaftlichen Freude zu beleuchten.

Dabei stehen die Ideen von „Camp“ und „Kitsch“ dem Festival als Inspirationen zur Seite. Camp bzw. Camp Culture ist eine Haltung zum Leben, die darauf basiert, das Triviale und Vulgäre, den Kitsch ebenso wie Hochgeistiges zu ästhetisieren und mit Genuss wahrzunehmen. Der vermeintlich „schlechte Geschmack“ wird zelebriert – was wirklich Camp ist, bleibt zu entscheiden. Geboren aus queerer Subkultur ist Camp stets im Wandel, und hinter den freudvollen Aspekten geht es dabei auch immer um ernsthafte Themen und gesellschaftliche Fragen.

Zwischen Diskurs und Karaoke-Dance-Party begeben wir uns auf die gemeinsame Suche nach Happiness – zwischen Hoch- und Popkultur, mit einer gehörigen Portion Freude, Queerfeminismus, Extravaganz und Camp!

Dress to feel good: Im Rahmen von reizend! freuen wir uns über Kitsch, Camp, Kunst und Trash. Vom extravaganten Pailletten-Kleid bis hin zur Jogginghose – wir ziehen an, worauf wir Lust haben und feiern uns gemeinsam dafür! Hier gibt es weder Over- noch Underdressed und alle Körper sind willkommen. Aber: Für ausgedehnte Tanzexzesse mit extravagantem Schuhwerk sind im steinigen Innenhof Wechselschuhe eine ganz reizende Sache!

 

Camp, Glamour & Kitsch. Ein Podium zur Festivaleröffnung

mit Thomas Meinecke, Schriftsteller, Musiker und DJ; Jovana Reisinger, Schriftstellerin, Filmemacherin und Bildende Künstlerin und Dr. Stefanie Roenneke, Wissenschaftlerin und Redakteurin; konzipiert und moderiert von Dr. Anna-Lisa Dieter, Kuratorin und Autorin

„Camp ist ein zärtliches Gefühl“, schreibt die US-amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag, die 1961 mit ihrem Essay „Notes on ‚Camp‘“ schlagartig weltberühmt wurde. 58 Bemerkungen braucht sie, um sich diesem ‚Gefühl‘ anzunähern, das sich, so Sontag, einer analytischen Festschreibung entzieht. Das Podium wagt den Versuch, das zwischen frivolem Ernst, Künstlichkeit, Performance und Gender schillernde Phänomen zu fassen zu kriegen: Was ist „Camp“ und wie hängt Camp mit Glamour und Kitsch zusammen? Welche ästhetische und politische Bedeutung hat Camp heute? Vier Expert:innen, die jeweils einen ganz eigenen Camp-Bezug haben, spüren der Bedeutung eines Konzepts nach, das queere Selbstentwürfe, Kunst und Pop bis heute prägt.