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Die Dekolonisierung ist in aller Munde. In Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft werden derzeit die eigenen kolonialen Verstrickungen nicht als ein zeitlich abgeschlossener oder räumlich ferner Zusammenhang, sondern als grundsätzliche Tiefenstruktur der modernen Welt reflektiert. Doch inwiefern müssen zentrale Annahmen und Begriffe der dekolonialen Kritik erweitert und neu gedacht werden, damit eine kritische Praxis im deutschsprachigen Raum heute nicht zur Phrasendrescherei verkommt?
In diesem Band problematisieren die Kunstvermittlerin Nora Sternfeld, die Protestforscherin Olga Reznikova und der Kulturanthropologe Rohit Jain zentrale Begriffe, streiten über den Universalismus und erörtern einen nicht-westlichen Imperialismus. Der Band dokumentiert das gleichnamige Symposium an den Sophiensaelen Berlin, auf dem offen diskutiert und nicht gleich festgestellt wurde.
Inhalt
Julian Warner
EINLEITUNG
Rohit Jain
BEYOND „THE WEST AND THE REST“
Eine anthropologisch-postkoloniale Suche nach einem bedingten Universalismus
DISKUSSION ZUM STATEMENT VON ROHIT JAIN
Olga Reznikova
RUSSLÄNDISCHER KOLONIALISMUS?
Zur Kritik des westlichen antiimperialistischen Weltbilds
DISKUSSION ZUM STATEMENT VON OLGA REZNIKOVA
Nora Sternfeld
SITUIERTER UNIVERSALISMUS
Warum der Partikularismus der Befreiung und der Universalismus, in den sie sich befreit, keine Gegensätze sind
DISKUSSION ZUM STATEMENT VON NORA STERNFELD
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
BIOGRAFIEN