Die den linken politischen Diskurs seit den 1990ern bestimmende poststrukturalistische Theoriebildung und ihr Emanzipationsversprechen werden in diesem Band als ideologisierende Reflexionsform sich wandelnder kapitalistischer Herrschaftsverhältnisse kritisiert und damit vermittelter Naturbeherrschung, auch und gerade der am Menschen. Analysiert wird dies sowohl an der linken postmodernen Affirmation der Biopolitik – wie sie sich unter anderem in den Varianten von „Empire“ von Negri/Hardt und „Homo Sacer“ von Agamben ausdrückt – als auch am historischen und aktuellen Stand der Naturbeherrschung und ihren Diskursen (Rassehygiene, Humangenetik und Biotechnologie).
Das Leben lebt nicht
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Eine gelungene Kritik biopolitischer Interpretationen
Phase 2
Bio-Politik ist ein Querschnittsthema, das vielfältige Übergänge zwischen historischen, theoretischen und politischen Diskussionsfeldern eröffnet. Wie spannend, wie politisch wichtig und theoretisch anspruchsvoll dieses Feld ist, aber auch, welche Fallstricke dort lauern, zeigt der Band „Das Leben lebt nicht“ gleichermaßen auf.
Andrea Geier / literaturkritik.de
In einem Beitrag wird die Entwicklung der von Foucault inspirierten Kritik zur akademischen Politikberatung nachgezeichnet, ein anderer handelt von der Unmöglichkeit, „in poststrukturalistischer Manier den Antisemitismus zu begreifen“. […] Bei aller berechtigten Kritik wollen die Autorinnen und Autoren herausfinden, was sich mit dem Poststrukturalismus vielleicht doch anstellen ließe.
Matthias Becker / konkret