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Windzeit, Wolfszeit. Roman

19,00 

380 Seiten, Hardcover

Island ist ein Sehnsuchtsort für viele – mit seiner überwältigenden Natur und als Land der „Edda“ und der Sagas. Weniger bekannt ist die einzigartige staatliche Ordnung, die sich die frühen Besiedler – anders als sonstwo im feudalen Europa des Mittelalters – unter Verzicht auf ein Oberhaupt gaben. Sie schufen eine Republik freier Bauern und regelten auch kleinste Belange in Gesetzessammlungen. Doch sie verzichteten auf eine staatliche Exekutive, setzten dagegen auf Vergleiche und eine wohl ausgewogene Balance der Macht unter den einflussreicheren Familien. „Mit Gesetzen soll das Land gebaut werden“, heißt es in den Sagas.
Nur ein Staatsamt gab es, das des Verkünders der gemeinsam beschlossenen Gesetze. In seinem Roman erzählt der langjährige Islandkenner Karl Wetzig die Geschichte eines Mannes, der dieses Amt mehrere Wahlperioden hindurch bekleidete und das Schicksal seines Landes maßgeblich mitbestimmte: Snorri Sturluson. Heute kennen wir vor allem seine Bücher, die ihm den Beinamen „Homer des Nordens“ eingebracht haben. Er ist bekannt als Verfasser der nach ihm benannten „Edda“, als Autor der wichtigsten mittelalterlichen Geschichte der norwegischen Könige („Heimskringla“) und vielleicht auch einer der großen Isländersagas.
„Windzeit, Wolfszeit“ zeigt Snorri als Dichter, vor allem aber als Machtpolitiker. Er entstammte der Familie, deren Name, Sturlungen, einer ganzen Epoche in Island ihren Namen gab, weil sie zeitweilig große Teile der Insel beherrschte. Und Snorri war nicht nur der mächtigste, sond ern auch der reichste Isländer seiner Zeit. Atmosphärisch dicht konzentriert sich der spannende Roman auf dieletzten sechs Jahre seines Lebens, in denen die Sturlungen das ganze Land in einen Bürgerkrieg stürzten, und Snorris sorgsam geknüpftes Netz von Verbindungen zerriss.
Familienzwistigkeiten, Fehden zwischen den führenden Clans und außenpolitische Verwicklungen, die über Norwegen bis in den Vatikan und dessen Kampf gegen das deutsche Kaisertum reichten, führten dazu, dass Snorri im Jahr 1241 auf Geheiß des norwegischen Königs von seinen eigenen Schwiegersöhnen erschlagen wurde.

Island-Leser werden hier bestens bedient.
histo-couch.de

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